Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hat sich klar für eine steuer- und abgabenfreie Behandlung von Trinkgeldern ausgesprochen. In der Kronen Zeitung forderte sie, Trinkgeld in Österreich vollständig von Abgaben zu befreien. Damit stößt sie eine bundesweite Diskussion an, die nun auch von mehreren ÖVP-geführten Bundesländern mitgetragen wird.
Mikl-Leitner verwies darauf, dass Trinkgeld „eine der unmittelbarsten Formen der Leistungshonorierungen“ sei – gerade in einem Land wie Österreich, das für seine Gastfreundschaft bekannt ist. Eine steuerliche Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gastronomie und Tourismus wäre zudem „ein erstes Signal der schwarz-rot-pinken Regierung, dass sie es ernst meine mit der Senkung der hohen Steuern- und Abgabenlast“, so Mikl-Leitner.
Die aktuelle Diskussion wurde durch Berichte über Nachforderungen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) angefacht. Durch den zunehmenden Trend zur Kartenzahlung werden Trinkgelder inzwischen oft digital erfasst und damit überprüfbar – was zu einer zusätzlichen Belastung für Beschäftigte führt, die auf Trinkgeld als Teil ihres Einkommens angewiesen sind.
Unterstützung erhält Mikl-Leitner aus mehreren Bundesländern. Aus Salzburg heißt es, eine Abgabenbefreiung bringe eine „Erleichterung für die Unternehmen und auch die Arbeitnehmer“. Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer sprach sich ebenfalls für eine steuerfreie Lösung aus, ebenso wie Tirols Landeshauptmann Anton Mattle. Auch aus dem Büro von Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner wurde auf die Position Mikl-Leitners verwiesen.